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Solltest du das Filament nach dem Druck immer entfernen?

Entferne das Filament nach dem Drucken immer, um es vor Feuchtigkeit und Staub zu schützen, die die Qualität der Drucke beeinträchtigen können. Lagere es ordnungsgemäß in einem luftdichten Behälter.

Geschrieben von:
Ben
Letzte Aktualisierung:
06/19/2023

Die Lagerung von Filament kann ein besonderer und heikler Prozess sein. Bei so vielen Aussagen darüber, wann du das Filament nach dem Drucken entfernen und wie du es aufbewahren sollst, kann es jedoch den Anschein haben, dass die Leute mit ihren Ratschlägen etwas zu extrem sind. Kannst du also Filament im Drucker lassen, und wenn ja, hat das irgendwelche Konsequenzen?

Du solltest das Filament nach dem Drucken immer entfernen, um es vor Feuchtigkeit und Staub zu schützen. Da es schwierig ist, einen Raum frei von Feuchtigkeit, Staub und Temperaturschwankungen zu halten, ist es am besten, das Filament nach jedem Druckauftrag zu entladen.

In diesem Artikel erkläre ich dir, wann es eine gute Idee ist, dein Filament nach einem Druckauftrag im Drucker zu lassen und wann nicht. Außerdem gebe ich dir Tipps für die Lagerung deines Filaments und erkläre, warum die richtige Lagerung so wichtig ist.

Wie lange kannst du Filament im Extruder lassen?

Manche Leute machen sich keine Gedanken über die Versiegelung ihres Filaments, was du in 3D-Druckforen schnell herausfinden wirst. Es kann lästig sein, das Filament vor und nach jedem Druck zu entladen und neu zu laden.

Das Entleeren nach dem Druck ist jedoch immer die beste Praxis für Filament. Das liegt daran, dass viele Filamente aktiv Feuchtigkeit absorbieren. Wenn das Filament Staub, Schmutz und anderen Dingen ausgesetzt ist, die in der Luft herumfliegen, kann das die Qualität deiner Drucke beeinträchtigen.

Unabhängig davon, ob das Material hygroskopisch ist oder nicht, sollte es nicht länger als einen Tag in einem Extruder bleiben, wenn du nicht aktiv damit druckst.

Idealerweise solltest du es jedoch nach jedem Gebrauch herausnehmen und in einen versiegelten Behälter legen. Das Einpacken sorgt dafür, dass selbst das hygroskopischste Filament während seiner gesamten Lebensdauer in guter Form bleibt.

Warum solltest du das Filament nicht im Extruder lassen?

Einige Filamente sind wegen ihrer wasserfesten Eigenschaften sehr praktisch, aber andere sind nicht so einfach.

Hygroskopische Filamente wie Nylon und PLA sind empfindlich gegenüber Feuchtigkeit in der Luft. Diese Kunststoffe nehmen schnell Wasser auf, wenn sie nicht versiegelt sind. Wenn das passiert, quillt das Filament auf, was die Druckqualität drastisch beeinträchtigt.

Das passiert, wenn du versuchst, ein Objekt mit einem feuchten, aufgequollenen Filament zu drucken:

  • Die Drucke werden spröde und brüchig, auch wenn das Filament normalerweise robust ist.
  • Feuchtigkeit führt zu eingeschlossenen Luftblasen im Filament, die beim Drucken zischende und blubbernde Geräusche verursachen.
  • Nasses Filament bedeutet, dass die Schichten schlecht aneinander haften, was dazu führt, dass der Druck Lücken aufweist und sich verzieht.
  • Beim Erhitzen kann es faserig werden, was zu instabilen und minderwertigen 3D-Objekten führt.

Das folgende Video zeigt, wie sich Feuchtigkeit auf das Filament auswirkt und wie es den endgültigen Druck im Vergleich dazu beeinflusst.

Wie man feststellt, ob FIlamente nass sind

Wenn dein Filament Anzeichen von Feuchtigkeitsschäden aufweist, kann es bereits zu spät sein, es zu retten. Einige Anzeichen dafür, dass dein Filament durch Feuchtigkeitsaufnahme und Feuchtigkeit beschädigt wurde, sind:

  • Der Faden zischt, knallt und blubbert aus der Düse.
  • Fadenscheinige Drucke.
  • Auffällige Schichten und schlechte Schichthaftung.
  • Verformung des Druckbetts.
  • Spröde Gegenstände, die leicht brechen.
  • Eine verstopfte Düse.
  • Dein Drucker muss plötzlich auf eine höhere Temperatur eingestellt werden, damit das Filament richtig extrudiert wird.
  • Je nach Art kann der nasse Faden auch einen ungewöhnlich stechenden Geruch erzeugen.

Leider zeigen sich diese Symptome erst, wenn du bereits mit dem Druck begonnen hast. Zum Glück sind die Anzeichen laut und deutlich. Wenn dein Drucker oder dein Filament eines dieser Anzeichen zeigt, solltest du ein anderes Filament ausprobieren und die Ergebnisse abwarten.

Wenn die Probleme weiterhin bestehen, könnte das ein Hinweis auf ein anderes Problem sein, wie z.B. falsche Hitze- oder Schichteneinstellungen.

Wie man Filament trocken lagert

Die Lagerung von Filament ist ganz einfach, vor allem, wenn du weißt, dass Feuchtigkeit der größte Feind des Filaments ist.

  1. Finde einen luftdichten Beutel oder Behälter. Das kann ein Plastikbeutel mit Reißverschluss, ein vakuumversiegelter Beutel oder ein anderer sicherer Haushaltsbehälter sein, der sich verschließen lässt.
  2. Halte den Behälter versiegelt. Dieser Schritt scheint selbstverständlich, aber es ist wichtig, dass nicht zu viel Luft oder Feuchtigkeit in den Behälter eindringt. Versiegle ihn nach der Entnahme des Filaments und sofort nach der Rückgabe.
  3. Lagere sie an einem kühlen, trockenen Ort. Halte den Beutel oder Behälter von Wasserquellen oder direktem Sonnenlicht fern. Viele Glühfäden sind auch empfindlich gegenüber UV-Strahlen.
  4. Bewahre mehrere Behälter auf. Bewahre nicht alle Fäden in einem Beutel oder Behälter auf, vor allem, wenn du einen häufiger verwendest als andere. Die Aufteilung in verschiedene Behälter verringert die Gefahr, dass einige deiner Fäden die anderen nass machen.

Filament-Trocknungsmethoden

Wenn diese Schritte fehlschlagen oder der Schaden entstanden ist, ist noch nicht alles verloren. Es ist möglich, Filament ohne ausgefallene Geräte zu trocknen. Jeder Ofen reicht aus.

Jeder Faden benötigt eine bestimmte Heiztemperatur. Wenn du deinen Ofen höher oder niedriger einstellst, wirst du kein gutes Ergebnis erzielen.

Eine andere, teurere, aber potenziell effektivere Trocknungsmethode ist ein spezieller Filamenttrockner. Diese Trockner eignen sich für Filamente, die giftige Dämpfe, sogenannte VOCs, abgeben. 

Filamenttrockner enthalten Heizungen und Ventilatoren, um die Feuchtigkeit zu entziehen. Sie sind einstellbar, trocknen dein Filament aktiv und eignen sich hervorragend als Lagerbehälter.

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Kann Feuchtigkeit deinen 3D-Drucker beschädigen?

Feuchtigkeit ist eine große Gefahr für den Druck, weil sie das Filament beschädigt. Sie kann aber auch zu schweren Schäden am Drucker führen.

Feuchtigkeit kann deinen Drucker beschädigen, wenn dein Filament aufgequollen ist. Das Filament dehnt sich aus, wenn es Wasser aufnimmt, was zu Staus und Verstopfungen führen kann. Wenn eine Düse verstopft, verzögert das den Druck. Eine starke Verstopfung kann jedoch dauerhafte Schäden verursachen, sodass du eine neue Düse kaufen musst.

Extreme Mengen an Feuchtigkeit, die nicht von nassem Filament herrühren, sind eine viel größere Gefahr für deinen Drucker. Wenn ein elektrisches Bauteil des Druckers nass wird, kann dies zu irreparablen Schäden am gesamten System führen.

Deshalb ist es wichtig, 3D-Drucker und Filamente so weit wie möglich von Wasserquellen und Feuchtigkeit entfernt zu halten. Im Zweifelsfall ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen.

Gehe davon aus, dass jede Feuchtigkeit die Druckqualität und die Lebensdauer der Drucke und des Druckers beeinträchtigt.

Fazit

Das Filament im Extruder aufzubewahren ist akzeptabel, wenn du jeden Tag druckst. Dies stellt jedoch ein großes Risiko für dein Filament dar, vor allem wenn es hygroskopisch ist. Daher ist es immer am besten, das Filament nach dem Druck aus dem 3D-Drucker zu entfernen und in einem versiegelten Behälter zu lagern.

Geschrieben von:
Ben
Letzte Aktualisierung:
06/19/2023

Über Ben

I started 3D printing since 2013 and have learned a lot since then. Because of this I want to share my knowledge of what I have learned in the past years with the community. Currently I own 2 Bambulab X1 Carbon, Prusa SL1S and a Prusa MK3S+. Hope you learn something from my blog after my years of experience in 3D printing.